Was Sie bei der mobilen Suchmaschinenoptimierung beachten sollten.
Autor: Dipl.-Ök. Ismail Özköseoğlu
Seit 2002 unterstütze ich Unternehmen mit individuellen Lösungen wie WordPress-Websites, WooCommerce-Onlineshops, SEO und Google Ads.
Durch den Einsatz künstlicher Intelligenz arbeite ich hocheffizient, datenbasiert und detailgenau, um Ihre Marketingziele zu erreichen.
Noch bevor das erste Apple iPhone im Jahr 2007 auf den Markt kam, stellten viele Marketingspezialisten sich die Frage: „Was sollte meine mobile Strategie sein? Und das ist eine Frage, die sich viele noch heute stellen. Eines ist jedoch sicher: Das mobile Web ist nicht mehr wegzudenken.
In diesem Video bekommen Sie eine kurze Einführung in das mobile SEO:
Laut einem aktuellen Bericht von BI Intelligence, der bis zum Jahr 2020 erwartet wird, werden weltweit 3,5 Milliarden Smartphones ausgeliefert. Und die Nutzer wechseln zunehmend zum mobilen Endgerät für den Internetzugang. Tatsächlich kündigte Google im vergangenen Jahr an, dass nun „in 10 Ländern, darunter auch in den USA und Japan, mehr Google-Suchen auf mobilen Geräten als auf Computern stattfinden“.
Unsere mobilen Geräte verfügen über weitaus mehr Informationen als ein Desktop-Gerät:
- Fotos
- Geolocation
- Freunde
- physische Bewegung
Sowie größere Interaktivität:
- mit der Außenwelt
- mit ihnen, wenn Sie es nicht benutzen
- mit ihrer persönlichen Identität (weil ein Telefon immer angemeldet ist und es sich fast immer um ein individuelles Gerät handelt und nicht um ein gemeinsames Gerät)
Wie stellen SEOs aber sicher, dass sie diesen Trend nicht der zunehmenden Nutzung von mobilen Endgeräten nicht hinterhängen? Indem Sie sich über die Grundlagen der mobilen Suche ständig auf dem Laufenden halten.
Wie Google mit der mobilen Suche umgeht.
Google hat viele verschiedene Crawler für unterschiedliche Anwendungsfälle und Indizes, wie zum Beispiel:
- Googlebot
- Googlebot News
- Googlebot Bilder
- Googlebot Videos
Für die mobile Suche verwenden sie eine Version von Googlebot, die den User-Agent eines Smartphones verwendet, so dass der Crawler die gleiche Benutzererfahrung wie die tatsächlichen mobilen Benutzer haben kann (wie. z.B. Weiterleitungen zu mobilen Versionen etc.).
Dies ist der aktuelle Googlebot User-Agent für Smartphones:
Mozilla/5.0 (iPhone; CPU iPhone OS 8_3 wie Mac OS X) AppleWebKit/600.1.4 (KHTML, wie Gecko) Version/8.0 Mobile/12F70 Safari/600.1.4 (kompatibel; Googlebot/2.1; +http://www.google.com/bot.html)
Zum Vergleich: Dies ist der reguläre Googlebot User-Agent:
Mozilla/5.0 (compatible; Googlebot/2.1; +http://www.google.com/bot.html)
Es ist erwähnenswert, dass Google Tablets nicht als das Gleiche wie Smartphones betrachtet. Obwohl Sie Tablets als eine eigenständige Geräteklasse sowohl für mobile als auch für Desktop-Geräte betrachten, sind sie dennoch der folgenden Ansicht; „sofern Sie keine tablet-optimierten Inhalte anbieten, können Sie davon ausgehen, dass die Nutzer erwarten, dass ihre Website so angezeigt wird, wie sie auf einem Desktop-Browser aussieht“.
Die vom Smartphone Googlebot-Crawler entdeckten mobilen Seiten sowie die vom Desktop-Crawler entdeckten mobilen Seitenversionen werden wie gewohnt indiziert. Jedoch kann der SERP eine andere Ergebnismenge für einen mobilen Benutzer als für einen Desktop-Benutzer enthalten und mobil-freundliche Seiten erhalten einen leichten Ranking-Schub, wobei alle Dinge gleich sind.
Google`s mobile-friendly Update (Mobilegeddon).
Im Jahr 2015 kündigte Google ein neues Ranking-Update für die mobile Suche an, das häufig als „Mobilegeddon“ bezeichnet wurde. Am 21. April begann der Rollout und das Internet begann, die Auswirkungen zu spüren.
Einige Websites waren direkt betroffen und verloren bis zu 35% der mobilen Rankings innerhalb des 1. Monates – und einige indirekter, durch den Anreiz, sich vor dem Update in Richtung mobile-friendly zu bewegen.
Google kündigte in der Zeit zwischen der Ankündigung des Updates und dem tatsächlichen Rollout einen Anstieg der Anzahl mobiler Websites um 4,7% an.
Ungefähr zur gleichen Zeit kündigte auch Bing an, dass sie ein ähnliches Update herausbringen würden obwohlsie nicht so viele Informationen über den zeitlichen Ablauf dieses Updates zur Verfügung gestellt haben. Generell gilt jedoch, dass eine Website, die für die mobile Google-Suche optimiert ist, in Bing gut abschneiden sollte.
Eine neue Version von Googles mobile-friendly Update wurde kürzlich veröffentlicht (im Mai 2016), so dass wir davon ausgehen können, dass sich daraus im Laufe der Zeit weitere Auswirkungen als Ranking-Faktor ergeben werden.
Wie stellen Sie sicher, dass Ihre Website korrekt gestaltet und für die mobile Suche optimiert ist?
Machen Sie ihre Website mobile-friedly.
Es gibt drei Hauptansätze, um eine Website mobile-friendly zu gestalten:
- Responsive Design: Die Seite – URL, HTML, Bilder, alles – bleibt gleich, aber das CSS ordnet das Seitenlayout je nach Bildschirmbreite neu an.
Tipp: Google bezeichnet diesen Ansatz als den Bevorzugten, obwohl auch die anderen beiden Ansätze unterstützt werdeb. Dies liegt in erster Linie daran, dass die Seiten, die mit einem ansprechenden Design erstellt wurden, keine zusätzliche technische Umsetzung benötigen, um sie für die Suche zu optimieren.
- RESS/Adaptive/Dynamic Serving: Die URL bleibt gleich, aber der Server sendet eine andere Version des HTML (und CSS), je nachdem, welcher Gerätetyp die Seite anfordert.
- Separate Mobile Site: Wie der Name schon sagt, erstellen Sie einfach eine zweite, „mobile-freundliche“ Website für mobile Nutzer. Separate mobile Sites sitzen in der Regel auf einer Subdomain (z.B. m.domain.com) oder manchmal auf einem Unterordner (z.B. www.domain.com/mobile).
Bei der Erstellung einer separaten mobilen Website ist es am besten, alle Seiten und Inhalte in der gleichen Struktur zu halten (z.B. www.domain.com/first-page und m.domain.com/first-page). Dies macht es einfach, auf der Basis von User Agent/Gerät umzuleiten und Google mitzuteilen, welche Seiten auf der mobilen vs. Desktop-Version äquivalent sind.
Da es sich jedoch um einen separaten Satz von Seiten handelt, können Sie sich für eine völlig andere Seitenstruktur entscheiden, in diesem Fall können die mobilen URLs unterschiedlich sein.
Wie man herausfindet, ob Ihre Website mobil-friendly ist.
Hier sind ein paar Tools, mit denen Sie überprüfen können, ob Ihre Website mobiltauglich ist:
- Mobile friendliness testing tool
- Responsiveness testing app for Chrome
- Fetch as Google
SEO für die mobile Suche.
Wenn Sie eine reaktionsschnelle Website haben, die für die Suche optimiert ist, brauchen Sie nichts anderes für den mobilen Crawler zu tun. Beachten Sie, dass es sich lohnt, die Site zusätzlich zu Ihrem regulären Crawling mit einem mobilen User-Agenten zu crawlen, wenn Sie die Site auditieren. Auf diese Weise können Sie alle Crawl-Probleme identifizieren, die nur auf dem Handy auftreten.
Die Website-Performance kann sich auch auf die Ergebnisse der mobilen Suche auswirken. Eine effektive, reaktionsfähige Website bietet entsprechend große Assets für die Bildschirmgröße des Benutzers, selbst wenn das zugrundeliegende HTML/CSS gleich ist. Es lohnt sich, die Geschwindigkeit der Website getrennt für Handy und Desktop zu überprüfen (und das geht ganz einfach mit Googles PageSpeed Insights-Tool!).
Wenn Sie eine dynamisch bedienbare Website oder eine separate mobile Website haben, müssen Sie auch ein paar Dinge zu Ihren Seiten hinzufügen, um sicherzustellen, dass Google versteht, dass die beiden Versionen miteinander verbunden sind.
Optimierung einer adaptiven Website für die mobile Suche.
Eine adaptive (oder dynamisch bediente) Website verwendet eine einzige URL, bedient jedoch eine andere Version des HTML/CSS, je nach dem Typ des Geräts, das die Seite anfordert.
Während grundlegende SEO-Prinzipien die gleichen bleiben wie für eine responsive Website, müssen Sie auch sicherstellen, dass Sie das Auftreten von Cloaking vermeiden.
Cloaking ist eine Technik zur Suchmaschinenoptimierung, bei der dem Webcrawler der Suchmaschinen unter derselben URL eine andere Seite präsentiert wird als dem Besucher. Google wertet derartige Websites schon seit Längerem ab.
Im Falle einer dynamisch bedienbaren Website möchten Sie Google signalisieren, dass Sie unterschiedliche Inhalte basierend auf dem User-Agent anzeigen, um die entsprechende Version der Seite für das Gerät bereitzustellen, das auf die Seite zugreift, anstatt den Googlebot User-Agent für unerlaubte SEO-Zwecke auszutricksen.
Um deutlich zu machen, dass Sie genau das tun, sollten Sie den Vary-HTTP-Header verwenden.
Die Verwendung dieses Headers hat zwei zusätzliche Vorteile:
- Es wird den mobilen Crawler wissen lassen, dass es separate mobile Inhalte auf dieser URL gibt und ihn daher ermutigen, die Website zu crawlen.
- Es signalisiert den Caching-Servern, dass sie den User-Agent (z.B. den Gerätetyp) berücksichtigen sollten, wenn sie entscheiden, ob sie eine Seite aus dem Cache bedienen wollen.
Optimierung einer separaten mobilen Website für die mobile Suche.
Eine mobile Website auf einer separaten URL ist praktisch eine andere Website, so dass Sie diese Seiten zusätzlich zur Optimierung der Desktop-Version optimieren müssen. Auch hier sind die grundlegenden SEO-Prinzipien gleich geblieben, mit einigen zusätzlichen Richtlinien:
- Anlegen einer parallelen URL-Struktur
Sofern Sie ihre mobile Website nicht mit sehr unterschiedlichem Inhalt als ihre Desktop-Site aufgebaut haben, sollte die URL-Struktur ihrer mobilen Website die relevanten Seiten auf ihrer Destop-Site so nah wie möglich spiegeln. Also sollte www.webvana.eu/seo-tipps zu m.webvana.eu/seo-tipps werden und nicht zu m.webvana.eu/waschmaschinen.
- Fügen Sie mobile Switchboard-Tags hinzu
Eine separate mobile Website mit dem gleichen oder ähnlichen Inhalt wie die Desktop-Version könnte potenziell als Fall von Duplicate Content angesehen werden, der von Suchmaschinen ignoriert werden kann.
An dieser Stelle kommt der mobile Switchboard Tag ins Spiel. Dieser Tag weist Google-Crawler darauf hin, dass es sich um eine alternative Version der Website für mobile Geräte handelt. Eine Version dieses Tags wird sowohl auf der Desktop- als auch auf der mobilen Version der Seite platziert.
So richten Sie Switchboard-Tags richtig ein:
- Platzieren Sie auf der Desktop-Version ein mobil-spezifisches rel=“alternate“-Tag, das die entsprechende mobile Seite anzeigt.
- Platzieren Sie auf der mobilen Version einen rel=“canonical“ Tag, der die entsprechende Desktop-Seite anzeigt.
Diese Anmerkungen können in das HTML der Seiten selbst und in Sitemaps eingefügt werden.
Wenn beispielsweise die Desktop-URL http://webvana.eu/page-1 und die äquivalente mobile URL http://m.webvana.eu/page-1 lautet, würde das Tagging für dieses Beispiel wie folgt aussehen.
In HTML:
Platzieren Sie auf der Desktop-Seite (https://ismail-ozkoseoglu.de/page-1) Folgendes:
(<)link rel=”alternate” media=”only screen and (max-width: 640px)” href=”http://m.example.com/page-1″(>)
und auf der mobilen Seite (https://m.webvana.eu/page-1) Folgendes:
(<)link rel=”canonical” href=”http://www.example.com/page-1″(>)
Der rel=“canonical“-Tag auf der mobilen URL, der die Desktop-URL angibt, ist immer erforderlich.
In Sitemaps:
(<)?xml version=”1.0″ encoding=”UTF-8″?>
(<)urlset xmlns=”http://www.sitemaps.org/schemas/sitemap/0.9″ xmlns:xhtml=”http://www.w3.org/1999/xhtml”>
(<)url>
(<)loc>http://www.example.com/page-1/
(<)xhtml:link rel=”alternate” media=”only screen and (max-width: 640px)” href=”http://m.example.com/page-1″ />
(<)/url>
</urlset(>)
Der erforderliche rel=“canonical“-Tag auf der mobilen URL muss weiterhin im HTML der mobilen Seite enthalten sein.
Berücksichtigung von User-Agent Redirects
Einige Besucher kommen eventuell auf die falsche Version Ihrer Website für ihr Gerät und Sie möchten sie vielleicht umleiten. Verwenden Sie serverseitige Redirects anstelle von Javascript Redirects. Sie können entweder 301 oder 302 Umleitungen verwenden.
Zusätzliche Hinweise zur Handhabung von Redirects auf eine mobile Seite:
1. Leiten Sie nicht alle Desktop-Seiten auf die mobile Homepage um, sondern zeigen Sie sie auf eine mobile Seite, die für das Original relevant ist.
2. Fügen Sie einen Link zu“View Desktop Version“ auf Ihrer mobilen Website ein (und umgekehrt). Verwenden Sie Cookies, um sicherzustellen, dass, wenn ein Benutzer auf diese Option klickt, die Erkennung des User Agents außer Kraft gesetzt wird und diese nicht erneut umgeleitet wird.
3. Senden Sie Tablet-Nutzer an die Desktop-Site und nicht an die mobile Site (es sei denn, Sie haben eine Tablet-spezifische Version). Tablet Browsing Patterns ähneln in der Regel eher Desktop Browsing Patterns als Mobile.
Halten Sie beide Versionen crawlbar
Stellen Sie sicher, dass Sie den Googlebot Smartphone-Benutzer-Agenten nicht von Ihrer Desktop-Version in robots.txt blockieren und nicht den regulären Googlebot von der mobilen Version blockieren.
Schema.org, Rich Snippets und Rich Cards.
Da Google sich in den SERPs immer mehr in Richtung eines kartenbasierten Formats bewegt, insbesondere auf mobilen Geräten, bei denen die Bildschirmhöhe eine begrenzte Bildschirmfläche bedeutet, werden alle Schritte, die wir unternehmen können, um bessere Ergebnisse wie Rich Snippets und Rich Cards (durch die Verwendung von strukturierten Datenmarkups) zu erzielen, immer wertvoller.
Wenn Sie sich nicht sicher sind, welche Art von strukturierten Daten für Ihre Website die richtige ist, können Sie meinen Beitrag für Rich Snippets lesen.
Andere wichtige mobile Suchtrends von Google.
Neben den Trends rund um den Ranking-Faktor mobile-friendly arbeitet Google an einigen weiteren wichtigen Trends, die sich direkt auf die Mobilfunktechnologie und das Nutzerverhalten beziehen:
- Das Accelerated Mobile Pages Project zur Verbesserung der Site-Geschwindigkeit und der Seitenladezeiten für mobile Inhalte und zur Ermöglichung, dass diese Inhalte direkt in einem SERP gecached und bereitgestellt werden können (anstatt den Benutzer zur ursprünglichen Website zu schicken).
- Entfernen von Sidebar-Anzeigen aus dem SERP-Desktop-Layout für ein schlankeres, „mobiles“ Erscheinungsbild.
- Integration von App-Inhalten in die Websuche durch Unterstützung von App-Indexierung und App-Streaming.
Schlussfolgerungen:
Die mobile Technologie verändert sich rasant, was zu erheblichen Veränderungen im Nutzerverhalten und in der Nutzung des mobilen Internets weltweit geführt hat. Mehr denn je wird die mobile Suche zur Zukunft der Suchmaschinenoptimierung und damit zu einer Vielzahl neuer Herausforderungen. Die Grundprinzipien bleiben jedoch dieselben: Stellen Sie sicher, dass Crawler auf Ihre Inhalte zugreifen, sie lesen und verstehen können, stellen Sie sicher, dass die Benutzerfreundlichkeit für alle Geräte gut funktioniert und testen und iterieren Sie weiter, um bessere Ergebnisse zu erzielen.